Zukunftsthema Fahrermangel: GEALAN wappnet sich für Herausforderungen am Transportmarkt

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Bis zum Jahr 2026 könnten europaweit rund zwei Millionen LKW-Fahrer fehlen: Diese düstere Prognose des Weltverbandes des Straßentransportgewerbes (IRU) erfordert von Unternehmen jetzt schon zukunftsgerichtetes Gegensteuern.

Aktuell fehlen in Europa laut IRU-Bericht bereits zwischen 380.000 und 425.000 Lkw-Fahrer. Eine deutlich wachsende Nachfrage und das ansteigende Durchschnittsalter der Fahrer verschärfen das Problem des Fahrermangels in Europa in den kommenden Jahren weiter. Auch das Berufsbild der LKW-Fahrer gilt als nicht sehr attraktiv: Während inzwischen zwar gute Gehälter gezahlt werden, führen die Arbeitszeiten oder herausfordernde Verkehrssituationen auf Europas Straßen zu immer weniger Fahrer-Nachwuchs.  

Die Studie zeigt ein Thema, das schon seit einiger Zeit bekannt ist, deren Auswirkungen sich nun aber entscheidend zuspitzen. Zunehmend spürbar bereits für Privatpersonen, die im Supermarkt immer häufiger vor leeren Regalen stehen, weil Waren nicht geliefert werden können.  

“Wir schaffen es auch in Zukunft, unsere Produkte rechtzeitig zum Versand bereit zu stellen. Der Engpass wird die Verteilung!”, bringt Erik Drescher, Gruppenleiter Distributionslogistik bei GEALAN, das drohende Problem beim Warentransport auf den Punkt. Was sich als zusätzliche Herausforderung anbahnt: Bislang gab es immer die Möglichkeit, bei gravierenden Engpässen auf Plan B zuzugreifen – der hieß: “Für mehr Geld hat man immer auch mehr Frachtraum bekommen. Bedeutet, bevor Ware nicht rechtzeitig geliefert werden kann, nimmt man lieber zusätzliche Kosten in Kauf und ordert noch mehr LKW.” Spitzt sich der Fahrermangel zu, fällt diese Option aber weg. 

 

GEALAN muss mehrere Stellschrauben drehen 

Was tun, um auch in einigen Jahren noch zuverlässig lieferfähig zu sein? “Wir haben mehrere Stellschrauben, an denen wir drehen können und müssen”, beschreibt Erik Drescher die strategischen Ansätze, die GEALAN zukunftssicher für den Transportmarkt machen sollen: “Letztlich bewegen wir uns mit unseren Maßnahmen immer in drei Handlungsfeldern: Es geht zum einen um das Thema Frachtkosten, zum anderen um den Einsatz von Ressourcen und Technik, zum dritten um die Beschaffenheit von Kundenlieferungen.” Wichtig: GEALAN hat die Möglichkeit, auch hier mit den richtigen Maßnahmen noch effizienter und damit noch nachhaltiger zu agieren, den CO2-Fußabdruck des Unternehmens bei vielen tausend Fuhren pro Jahr bereits mit kleinen, durchdachten Anpassungen weiter zu minimieren.  

Gerade im Einsatz neuer Techniken scheint noch viel Verbesserungspotenzial für die Unternehmen zu liegen. Auch wenn GEALAN bereits ein intelligentes Tourenplanungs- und Steuerungssystem im Einsatz hat, Distributionslogistik-Netzwerke in ganz Europa nutzt, datengestützt Liefertouren reduziert und vermehrt Jumbo-LKW mit größerem Frachtraum ordert – hier sind längst nicht alle Mittel ausgeschöpft: “Eine Möglichkeit wäre ein vermehrter Einsatz so genannter teilautonomer LKW, das heißt, ein vom Fahrer gesteuerter LKW fährt voraus, mehrere LKW ohne Fahrer reihen sich dahinter im Konvoi ein, mittels ausgereifter Fahrzeug- und GPS-Technik ausgerichtet am Leit-LKW. Dieses Platooning, wie man es auch nennt, gibt es bereits in Testreihen. Aber viele rechtliche und verkehrspolitische Hürden verhindern hier noch den Einsatz in der Breite”, erklärt Erik Drescher. 

Ein weiterer Ansatz: Man entkoppelt Fahrer und LKW. Würde bedeuten: “Man sieht sich Warenströme genau an, schaut, wo sich zum Beispiel Importe und Exporte treffen. An solchen Knotenpunkten übernehmen die Fahrer dann einen anderen LKW. Den steuern sie in die Richtung weiter, aus der sie selbst kommen. Für die Fahrer hieße das, sie sind früher wieder zuhause, weil sie keine kompletten Touren mit ihrem LKW zu Ende fahren. Das Berufsbild des Fahrers würde damit wieder attraktiver werden, wenn er abends häufiger wieder daheim im eigenen Bett schlafen könnte.” 

 

Abläufe flexibler gestalten, Yard Management verbessern 

Auch die GEALAN-Auslieferungslogistik müsse man sich vornehmen, wie Erik Drescher beschreibt: “Aktuell fahren wir nach festen Tourenplänen, ob der LKW voll ist oder halbvoll. Das bedeutet, die LKW fahren los, weil sie pünktlich zum Liefertermin beim Kunden sein müssen. Hier gäbe es einige Ansätze, die Abläufe flexibler zu gestalten, sodass der Transport erst startet, wenn der LKW auch voll beladen ist.” Die Vision der GEALAN-Logistiker: “Wir möchten den Kundennutzen erhöhen. Aber nicht, indem ich sage, ich komm jede Woche fünf Mal zu dir, um jede Stange einzeln zu liefern –sondern indem wir ihm sein Material dann gebündelt liefern, wenn es auch in dieser Menge gebraucht wird.” Diesem Ansatz würde in die Karten spielen, dass viele Unternehmen inzwischen aufgrund zahlreicher wirtschaftlicher und politischer Unwägbarkeiten ihre Lager wieder deutlich mehr befüllen als noch zuletzt, um eventuelle Störungen in der Wertschöpfungskette besser abfedern zu können.  

Ein weiteres großes Zukunftsthema in Sachen Transportmarkt ist das so genannte Yard Management. Hier geht es darum, Zeitfenster auf dem Firmengelände zum Be- und Entladen zu optimieren. “Das betrifft ganz viele Parameter”, ergänzt Erik Drescher Details dazu: “Enge Zu- und Einfahrten zu vermeiden und ausreichend Parkflächen zur Verfügung zu stellen gehört genauso dazu wie den bürokratischen Aufwand der LKW-Fahrer zu minimieren. Das ist das, was wir tun können.” Was aktuell leider auch noch fehlt, ist die Digitalisierung vieler Prozesse, um die Transporte auf dem Firmengelände zu entzerren und unnötige Wartezeiten zu verhindern: “Aktuell wissen wir zwar, an welchem Tag ein LKW zu uns kommt. Aber wir wissen nicht, ob er um 8 Uhr vor den Toren steht oder um 16 Uhr. Das heißt, sehr viel wird bei uns flexibel gemanagt, das heißt aber auch, dass man unnötige Stauzeiten hat, wenn gerade viele LKW gleichzeitig ankommen, sich genauso aber auch Leerläufe ergeben, während derer wir eigentlich deutlich mehr beladen könnten.”  

Der Weltverband IRU prüft seinerseits Möglichkeiten, künftig mehr LKW-Fahrerinnen und –Fahrer auf dem Bock zu behalten und stößt an, etwa das Fahrer-Mindestalter auf 18 Jahre zu senken (teilweise noch bei 21 Jahren) oder eine finanzielle Unterstützung der Ausbildung sowie des LKW-Führerscheins zu ermöglichen. Parallel dazu macht GEALAN seine Hausaufgaben, einem wohl – trotz aller Bemühungen der IRU – bevorstehenden Fahrermangel bestmöglich vorbereitet begegnen zu können.  

Marc-Schenk

Marc Schenk

22.09.2023

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