Industrie braucht Energie. Viel Energie. Die Fensterprofilproduktion von GEALAN am Standort Tanna verbraucht an einem Tag so viel Strom wie ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in 25 Jahren. Der Strom kommt aus der Steckdose, auch bei GEALAN.
Energieintensive Unternehmen tragen aber eine besondere Verantwortung für den bewussten Umgang mit Energie in jeder Form. Wann wieviel Strom aus dem Netz in die Maschinen und Anlagen von GEALAN fließt, legt ein sogenanntes Lastmanagement fest. Es überwacht und steuert den Energieverbrauch. Holger Thoß ist der Kopf hinter dem Lastmanagement. Er leitet die Technischen Dienste und ist Energiebeauftragter bei GEALAN. Sein Schalten und Walten orientiert sich an drei Prinzipien: Nachhaltigkeit – Schonung von Ressourcen und Infrastruktur – Wirtschaftlichkeit.
„Wir verhalten uns netzfreundlich“, sagt Holger Thoß, „weil wir versuchen, möglichst gleichmäßig elektrischen Strom abzunehmen.“ Versuchen ist untertrieben – GEALAN hat sich dazu verpflichtet und im Zuge der Digitalisierung ein System installiert, das Schwankungen ausgleicht und vor drohenden Spitzen warnt. „Der Stromverbrauch wird viertelstundenweise dokumentiert. Zeichnet sich ab, dass innerhalb einer Viertelstunde ein definiertes Verbrauchslimit überschritten wird, reagiert das Lastmanagement.“ Es wird dann nicht schlagartig dunkel und still in Tanna – Eingriffe erfolgen wohlüberlegt, sie wirken sich nicht auf die Produktion aus. Beispielsweise kann eine Materialmischanlage für ein paar Minuten abgeschaltet oder das Anfahren eines Extruders nach einer Rüstpause verzögert werden. Thoß ist auf Mithilfe aus den Abteilungen angewiesen, alle Maßnahmen müssen aufeinander abgestimmt werden. Das vorgegebene Viertelstundenlimit gilt nicht stichprobenartig oder durchschnittlich – es gilt für alle 35040 Viertelstunden eines Jahres. Stellt der Energieversorger in nur einer einzigen Viertelstunde einen zu hohen Verbrauch fest, gehen GEALAN mehrere Hunderttausend Euro Netzentgelt-Bonus verloren.
Planung und Flexibilität müssen sich ergänzen: „Es ist schwierig, im Januar den Verbrauch des gesamten Jahres genau zu prognostizieren. In Jahren wie 2020 kann man weit danebenliegen. Aber wir haben Erfahrungen gesammelt. Softwarebasierte Planungstools helfen uns, den Energieverbrauch sehr genau abzuschätzen. In sieben Jahren Lastmanagement haben wir nur einmal die Bonuskriterien nicht erfüllt beziehungsweise wegen extrem vieler Aufträge bewusst auf die Erstattung verzichtet.“ Durch kluges Lastmanagement gleicht GEALAN einen Standortnachteil aus: In Deutschland kostet eine Kilowattstunde Strom zwei- bis dreimal so viel wie in Frankreich oder Polen. „Bei einem Jahresverbrauch von 30 Millionen Kilowattstunden sind wir auf den Netzentgelt-Bonus angewiesen. Der Netzbetreiber honoriert, dass unser Verbrauch eine planbare Größe ist.“
Energie ist GEALANs viertgrößter Kostenblock, nach Material- und Rohstoffkosten, Personalkosten und Logistikkosten. Elektrischer Strom ist die Hauptenergieform – universell einsetzbar, gut verfügbar, unkompliziert zu transportieren, aber teuer. Möglichst wenig davon zu verbrauchen, liegt also im Interesse des Unternehmens. „Seit 2013 ist GEALAN nach ISO 50001 zertifiziert. Die Norm legt Kriterien für ein systematisches Energiemanagement fest. Jährliche Audits überprüfen unsere Maßnahmen und bewerten Resultate.“ Für die Extrusion einer Tonne PVC hat GEALAN vor fünfzehn Jahren noch knapp 60% mehr Strom aufgewendet als heute, obwohl energieintensive Anfahrprozesse häufiger geworden sind – es gibt mehr Produktvarianten und kleinteiligere Bestellungen. Holger Thoß: „In die stromsparende Erzeugung von Druckluft und Kälte haben wir viel investiert und den Verbrauch halbiert. Wir haben die Beleuchtung auf LED umgestellt, Extruder mit effizienteren Antrieben und Steuerungen ausgestattet, Rohrleitungen isoliert, die Abwärmenutzung intensiviert: Eine Rückgewinnungsanlage wandelt Extrusionswärme in Heizenergie für die Logistik um. Wir haben an großen Rädern gedreht, um Energie einzusparen, jetzt justieren wir viele kleine Rädchen nach.“
GEALAN erzeugt bislang selbst keine Energie, dabei schiene das so naheliegend. Überlegungen fänden sehr wohl statt, nur seien die technischen und bürokratischen Hürden hoch, sagt Thoß: „Unsere Kalkulation eines Kleinwindrads hat zum Beispiel ergeben, dass das für uns nicht wirtschaftlich wäre. Ein größeres Windrad hätte ein günstigeres Aufwand-Nutzen-Verhältnis, aber die Flächen, die wir dafür bräuchten, sind vergeben. Die Planungs- und Genehmigungsverfahren für Windräder sind langwierig und es gibt Vorbehalte in der Bevölkerung. Die aktuellen Baubestimmungen geben Dachtraglasten für Photovoltaik-Konstruktionen vor, auf die unsere Dächer nicht ausgelegt sind.“ Dennoch bekennt sich GEALAN klar zur Energiewende: „Wir beziehen ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien.
Als Holger Thoß 2008 zu GEALAN kam, gab es nicht einmal einen festangestellten Elektriker, der sich über all die Energie- und Technikfragen, die immer drängender wurden, hätte Gedanken machen können. „Es war eine schöne Herausforderung, neue Strukturen zu schaffen – mit Kreativität und Eigeninitiative. Mein Ziel war, die Elektrotechnik, die Betriebs- und Anlagentechnik zu modernisieren, zu automatisieren.“ Heute beschäftigt GEALAN eigene Elektriker und Dienstleister. Tritt eine Störung auf, sendet ein von Thoß eingerichtetes Frühwarnradar einen Alarm auf die Handys der Techniker, sodass Probleme behoben werden können, ehe sie Schaden anrichten: „Das System überwacht und visualisiert die Zustände aller kritischen Anlagen. Es ist ein ganz wichtiges Werkzeug für uns geworden, weil es rechtzeitig Wartungen veranlasst und weil es wertvolle Daten gewinnt. Wir lernen, wie wir Anlagen noch intelligenter steuern können.“
Jede Viertelstunde zählt! Alle 15 Minuten beginnt ein neuer Zeitabschnitt, in dem das Lastmanagement den Stromverbrauch von GEALAN überwacht und warnt, wenn sich der Verbrauch einem definierten Limit.
Ausfälle der internen Wasser- oder Kälteversorgung haben in der Vergangenheit die Produktion immer wieder gravierend beeinträchtigt. Seit einigen Jahren finden sie praktisch nicht mehr statt, weil die Gebäudeleittechnik auch schwer zugängliche Anlagenteile immer auf dem Schirm hat. Meldet sie eine schwerwiegende Störung, schaltet Thoß auf eine redundante Anlage um – funktionsrelevante Bauteile zur Absicherung doppelt zu installieren, wird seit Jahren bei allen Investitionen einkalkuliert. „Eine stabile Produktion braucht weniger Energie, sie verursacht weniger Ausschuss, sie ist einfach wirtschaftlicher. Und in letzter Konsequenz beliefern wir unsere Kunden zügiger mit Ware in bester Qualität.“
GEALAN produziert in Tanna rund um die Uhr, von Anfang Januar bis Mitte Dezember. Da bleibt wenig Spielraum für Instandhaltung. Thoß muss das enge Zeitfenster um Weihnachten optimal ausnutzen; um genau zu planen, greift er auf Daten zu, die ihm das Gebäudeleitsystem zur Verfügung stellt.
„Auch wenn etwas Neues nicht gleich so funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben: Wir arbeiten weiter an der Automatisierung, an der Energieeinsparung, an der Stabilität der Systeme. Und leisten einen Beitrag zu guten Arbeitsbedingungen. Modernisierungen führen zu weniger Lärm und Staub und schaffen angenehme Temperaturen. Das kommt bei den Kollegen in der Produktion gut an – ein bedeutender Aspekt.“ Holger Thoß ist der Verwalter von 40 Anlagen mit 100 großen Antrieben und von 16 unterschiedlichen Maschinensteuerungssystemen. Nicht jede Idee, die er entwickelt, lässt sich von heute auf morgen verwirklichen, aber „GEALAN hat die Weichen richtig gestellt. Energieeffizienz und Digitalisierung bleiben große Themen, die mir viel Spaß machen. Ich freue mich auf die Aufgaben, die die Zukunft bringt. Wir sind noch nicht am Ziel angekommen, aber was wir geschafft haben, kann sich sehen lassen.“
Götz Gemeinhardt
05.11.2021
Wer eine Kernsanierung umsetzt, stemmt ein anspruchsvolles Großprojekt. Das gilt selbst dann, wenn man sich für manche Aufgaben professionelle Unterstützung an die Seite holt. Doch alle Maßnahmen in Eigenregie zu planen, erfordert ein ganz besonderes Maß an Einsatzbereitschaft. Vor jedem einzelnen Arbeitsschritt erfolgt eine ausführliche, zeitintensive Recherche, bevor alles durchdacht, geplant, abgestimmt und dann endlich umgesetzt wird. Nur so entsteht am Ende ein energieeffizientes Eigenheim, das technisch wie funktional auf dem modernsten Stand ist und außerdem eine wohnliche Atmosphäre vermittelt.
Die Vorteile moderner Design-Fenster gehen weit über ihren funktionalen Aufbau hinaus. Mit kantigen Designs und in trendigen Tönen sorgen ihre schmalen Rahmen auch visuell für besondere Highlights. Bei der Farbgebung gibt es seit einiger Zeit kaum ein Vorbeikommen an einer bestimmten Nuance: Anthrazit (RAL 7016). Mit seinen gestalterischen Vorzügen überzeugt der dunkle Ton bislang viele Häuslebauer, Architekten und einen Großteil derjenigen, die eine Renovierung oder Sanierung planen. Und auch die Nachfrage nach schwarzen Profilen wächst.
Moderne Fenster bieten mehr als nur einen klaren Durchblick. Sie sind so designt, dass sie eine ansprechende Ästhetik mit zielgerichteter Funktionalität vereinen. Das heißt, sie überzeugen durch ihre hervorragenden Dämmeigenschaften und sichern die Wohnräume gleichermaßen gegen Lärm und Einbruch ab. Doch nicht nur in Bezug auf ihre Leistungsmerkmale gehen sie mit der Zeit, auch ihre Optik entspricht den aktuellen Trends.
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