The sky is the limit

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Ashwanth Krishna Vijay Ananda Kumar beeindrucken Grenzen nicht besonders. Aus seinem Heimatland Indien ist er nach Deutschland gekommen – in eine völlig andere Welt. Neuland zu erkunden, entspricht seinem Naturell und bestimmt seinen Beruf: Als Assistent der GEALAN-Geschäftsführung gräbt er tief in Zahlen und Analysen, erforscht neue Märkte und Produktpotenziale, pusht innovative Verkaufswerkzeuge und agile Arbeitsmethoden. Sein Ziel: Grenzen zu verschieben und einen Beitrag zu leisten, GEALAN jeden Tag ein Stück größer zu machen, besser und leistungsfähiger.

Coimbatore liegt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Die 1,1-Millionen-Metropole ist bekannt für ihre Tempel, für ihre monumentale Adiyogi-Shiva-Statue, sie ist ein bedeutender Textilstandort – und sie ist die Heimatstadt von Ashwanth Krishna Vijay Ananda Kumar (27). Hier wird er geboren, hier lebt er mit seinen Eltern, hier besucht er eine Privatschule bis zur zwölften Klasse, begeistert sich für Mathematik, bekommt gute Abschlussnoten, hier beginnt er sein Hochschulstudium. Der Masterstudiengang allerdings, für den er sich nach seinem Bachelorabschluss entscheidet, wird sein Leben verändern – er belegt am PSG Institute of Advanced Studies in Coimbatore German-Indian Management Studies, ein Studium in Kooperation mit der Hochschule Hof, „etwas ganz Einzigartiges, das es an keiner anderen Universität mit dem Abschluss Master of Business Administration gibt“. Innerhalb von drei Monaten lernt er in einem Crashkurs Deutsch auf A1-Niveau und 2017 kommt die größte Ver- änderung seines Lebens – der Wechsel nach Deutschland, an die Hochschule Hof.

Die Ortsveränderung ist weit mehr als das. „Das Wetter, die Kultur, die Leute, das Essen, das gesamte Leben – alles ist hier völlig anders als da, wo ich herkomme.“ Eine Veränderung, die weniger selbstbewussten Menschen vielleicht Angst einflößen würde. Ashwanth Krishna aber ist begeistert: „Mein erster Eindruck war wow!“ Das Wort, das er in diesem Zusammenhang gerne benutzt, lautet: „Opportunity!“

Die Hochschule Hof kümmert sich gut um die Kontakte ihrer indischen Studierenden – zu Kommilitonen und Kommilitoninnen aus Deutschland und aus anderen Ländern. Für Wohnung und Formalitäten gibt es jederzeit Hilfe, interkulturelle Events wie gemeinsame Abendessen und Ausflüge fördern das Kennenlernen, auch Informationen über Deutschland und seinen Jobmarkt gehören zum Willkommensprogramm. So gewöhnt sich Ashwanth Krishna in Hof ein. Eineinhalb Jahre lang absolviert er den Masterstudiengang in Deutschland, seine Schwerpunkte sind Marketing/Sales und Projektmanagement. Für seine Masterarbeit sucht er ein Unternehmen in der Nähe. „Hof ist klein und ruhig und ich mag die Stadt – und GEALAN fiel mir als einer der besten Arbeitgeber gleich auf, das Unternehmen war meine erste Wahl“. In seiner Masterarbeit, die er bereits für GEALAN schreibt, setzt er sich mit Digitalmarketing auseinander. Nach seinem Abschluss als Master of Business Administration steigt er 2018 bei GEALAN als Sales Trainee ein, er lernt alle Abteilungen kennen, läuft im Verkauf mit, sieht, wie GEALAN internationale Kundenkontakte aufbaut und betreut, baut Fenster und Türen. „Diese Zeit war sehr hilfreich für mich, weil ich die Kollegen, die Produkte, den gesamten Geschäftsprozess kennengelernt habe“

Nach Ende seiner Trainee-Zeit wird Ashwanth Krishna 2020 Assistent der Geschäftsführung. „Mein Job ist extrem interessant: Ich erstelle Produkt- und Markanalysen für Europa, Wettbewerbs- und Umsatzanalysen auf Gruppenlevel, Analysen, die unseren Sales-Excellence-Prozess begleiten, ich bereite Sitzungen, Strategie- und Kundengespräche vor. Bei Besuchen all unserer internationalen Standorte habe ich die Kollegen und Prozesse dort kennengelernt.“ Grenzen zu überschreiten und die Opportunity GEALAN zu ergreifen, erweist sich für Ashwanth Krishna als ausgezeichnete Karriere-Entscheidung.

Seine Kollegen bei GEALAN verpassen Ashwanth Krishna einen Spitznamen: „Master of Numbers“. Schon als Schüler hat er eine Vorliebe und ein Talent für Mathematik, er liebt es, sich in Zahlen zu versenken. Um aus Umsatzzahlen und Verkaufsmengen Zusammenhänge und Verbesserungspotenziale zu gewinnen, analysiert er Kennzahlen, zum Beispiel der Innovationen GEALAN-acrylcolor®, GEALAN-LINEAR®, GEALANSMOOVIO® und STV®. Es geht darum, Marktentwicklungen zu antizipieren und herauszufinden, wie ein Produkt sich noch besser verkaufen lässt. Nach der Einführung des neuen CRM-Systems Sales Cloud bei GEALAN in Deutschland kümmert sich Ashwanth Krishna seit Juni 2021 federführend darum, dass das System auch in den europäischen Gruppenunternehmen läuft. „Ein sehr großes Projekt für mich.“ Sein fließendes Englisch vereinfacht die Zusammenarbeit mit den ausländischen Kolleginnen und Kollegen. „Sales Cloud ist ein benutzerfreundliches System, das von der Oberfläche her ähnlich wie Social Media aufgebaut ist. Es führt alle Informationen über unsere Kunden, Ansprechpartner, Kontakte, Protokolle zusammen. Wir werden, wenn wir es flächendeckend nutzen, eine Menge Zeit sparen und ein sehr leistungsstarkes Cloudsystem haben.“ Grenzen zwischen Mutterunternehmen und Tochtergesellschaften wird es aufheben.

Ashwanth Krishna ist Frühaufsteher und liebt Disziplin und Ordnung. „Ich bin jeden Tag vor 7 Uhr im Büro; morgens fühle ich mich frisch und kann Analysen und Berichte konzentriert angehen. Nachmittags spreche ich mit den ausländischen GEALAN-Standorten über Sales Cloud und andere Projekte, bereite meinen nächsten Tag detailliert vor.“ Stolpert Ashwanth Krishna in seinem Arbeitsalltag über eine neue deutsche Vokabel, notiert er sie und schlägt sie abends zu Hause nach, überlegt, was genau sie bedeutet und wie er mit ihr korrekte Sätze bildet. Nach seinen Sprachkursen in Coimbatore und an der Hochschule Hof lernt er jetzt selbständig online weiter. Die Zeiten, in denen er Angst hatte, misszuverstehen oder missverstanden zu werden, sind vorbei. Deutsch wird, neben seinen indischen Sprachen Tamil, Telugu und Malayalam, Englisch und etwas Französisch, immer mehr zu einer vertrauten Sprachumgebung. Eine weitere Grenze, die Ashwanth Krishna hinter sich lässt.

Abends geht er fünf Kilometer laufen, macht Fitness, sieht sich mit seiner Frau indische, aber auch europäische Filme an und kocht gerne – südindisch natürlich. Die sehr scharfen Originalgewürze dafür lässt er sich von seinen Eltern schicken oder kauft sie online. An der deutschen Brotvielfalt findet er allerdings Gefallen, Brezeln mag er besonders gerne. Ashwanth Krishna liebt es, zu verreisen. Die europäischen Länder interessieren ihn alle – seine Neugier ist im Wortsinn grenzenlos. Seinen Jahresurlaub verbringt er in der Heimat. „Nur eine oder zwei Wochen mit der Familie sind einfach zu wenig“. Seine Eltern sehen seine Laufbahn mit ebenso großem Stolz wie er selbst: „Alles, was ich bin und habe, habe ich mir selbst aufgebaut und ich genieße die Freiheit, diesen Weg mit voller Energie weiterzugehen.

Ashwanth KrishnaSeit Juli 2022 ist Ashwanth Krishna Scrum-Master, er hat ein zweitägiges Seminar belegt und die Prüfung erfolgreich absolviert. Scrum (englisch für „Gedränge“) ist ein agiles Modell, das aus der Software-Entwicklung stammt, heute aber universell im Projektmanagement eingesetzt wird. Es versteht sich als Gegenentwurf zur klassischen Befehlsstruktur und setzt auf qualifizierte, interdisziplinäre Teams, die eigene Wege finden, um ein definiertes Ziel zu erreichen. Die Rollen in einem Scrum-Team sind klar verteilt: Es gibt den Product Owner, der für die Eigenschaften eines Produkts und deren Priorisierung zuständig ist. Es gibt die Entwickler, die die gewünschten Produkteigenschaften in der gewünschten Reihenfolge bereitstellen sollen. Und es gibt den Scrum-Master, der dafür zuständig ist, dass alle Scrum-Regeln eingehalten werden. Er ist Coach, moderiert und behebt Hindernisse. GEALAN wird Scrum als eine seiner agilen Methoden in Zukunft in vielen Bereichen einsetzen. Ashwanth Krishna sieht darin große Chancen: „Unsere Teamarbeit wird noch besser werden, weil wir interdisziplinär und selbstorganisierend agieren. Wir werden effizienter sein, schneller Probleme identifizieren und beheben können.“ Scrum ist ausdrücklich nicht inhaltlich limitiert. Das Modell lässt sich für jede Art von Produktentwicklung und Projektmanagement einsetzen. Ein universelles Tool also, das Grenzen zwischen Abteilungen, zwischen Vorgesetzten und Befehlsempfängern aufhebt. Die Rolle des Scrum Masters passt gut zu Ashwanth Krishna.

Ein perfekter Arbeitstag hat für ihn mit Leistung zu tun. „Wenn ich für einen Auftrag zwei Tage Zeit habe, dann habe ich den Ehrgeiz, ihn so schnell wie möglich zu erledigen, vielleicht sogar in nur einem Tag. Ich bin glücklich, wenn meine Arbeit passt und anerkannt wird. Und es motiviert mich sehr, besser zu werden, schneller zu sein und vor allem: jeden Tag etwas dazuzulernen.“ Die Grenzen des eigenen Wissens und Könnens möglichst jeden Tag ein Stück zu erweitern, ist seine eigentliche Motivation.

Ländergrenzen, Sprachgrenzen, kulinarische Grenzen, Hierarchiegrenzen, die Grenzen des eigenen Know-hows: Ashwanth Krishna erkundet sie, dann lässt er sie ganz bewusst hinter sich. Es gibt keinen Vornamen, der besser zu ihm passen könnte: „Ashwanth“ – er lacht – „bedeutet no boundaries, keine Grenzen."

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Maria Brömel

23.11.2022

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