Lebenswege – die Veränderung als Konstante

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Alexander Jahn wird 1975 in Marktredwitz geboren. Er wächst im Fichtelgebirge auf und verbringt schon als Kind viel Zeit in der Metzgerei seiner Eltern in Wunsiedel. Sein Weg als Metzgermeister und Geschäftsinhaber scheint vorgezeichnet und tatsächlich macht er eine Ausbildung im elterlichen Betrieb.

„Ich bin gelernter Metzger, aber bitte fragen Sie mich heute nicht mehr nach einem Rezept für Leberkäse.“ Nach der Lehre hängt er den, wie er sagt, „soliden, aber anstrengenden“ Job an den Nagel, angesichts der Erwartungshaltung seiner Familie keine einfache Entscheidung. Er sieht sich in der Industrie, nicht im Handwerk – und studiert in Regensburg Betriebswirtschaftslehre. 

Alexander Jahn ist auf seinem Berufsweg scharf abgebogen. Er hat selbst erlebt, dass Veränderung richtungsweisend für die eigene Zukunft sein kann. Eine feste Schablone für den beruflichen Lebensweg gibt es heute kaum mehr. Deshalb gehört es zur Kultur von GEALAN, neue Wege nicht zu blockieren, sondern zu öffnen. 

Alexander Jahn tritt 2001 seine erste Stelle bei GEALAN im Controlling an. Schon bald kommen gravierende Veränderungen auf das Unternehmen und ihn zu: 2002 kaufen Finanzinvestoren den Kunststoffprofilhersteller. „Die Zeit nach der Übernahme hat mich gefordert und geprägt. Ich hatte mit den neuen Gesellschaftern zu tun, mit Banken und Beratern. Das Verhältnis zu ihnen war natürlich ganz anders als das zuvor zur Eigentümerfamilie. Plötzlich ging es nur noch um Zahlen.“ Jahn wird zum Sachgebietsleiter Investor Relations ernannt. Den Zahlen bleibt er treu: Ab 2008 leitet er das Controlling, ab 2010 zusätzlich die Finanzen. „Viele Menschen finden Zahlen langweilig. Statistiken zu erstellen mag nicht prickelnd sein, aber der Blick hinter die Zahlen ist hochspannend, weil er offenbart, wie die Firma tickt. GEALAN wurde nicht nur einmal verkauft, ich musste also immer neuen Investoren, Bankern und Beratern erklären, was läuft. Das geht nur, wenn man sich mit Zahlen auseinandersetzt.“ Recht, inklusive Revision und Kreditmanagement, und Personal komplettieren 2011 Jahns Aufgabenfeld, im gleichen Jahr erhält er Prokura. „Kaufmännischer Leiter“ steht ab jetzt in seiner E-Mail-Signatur. 

2014 endet bei GEALAN die Ära der Finanzinvestoren. Mit dem Verkauf an VEKA kommt das Unternehmen zurück in private Hand. Neue Rahmenbedingungen, neue Kontakte, neue Chancen – Alexander Jahn gestaltet auch diesen Richtungswechsel mit: „Ich habe den Einstieg in die VEKA-Gruppe als Entlastung für GEALAN empfunden, weil wir nun nicht mehr nur über Finanzen gesprochen haben. Wir konnten uns aufs operative Geschäft konzentrieren, haben investiert, in Deutschland und an den internationalen Standorten. Wenn wieder Schulungen angeboten werden, wenn Kantinen eröffnen, es wieder um Menschen geht – das merken die Leute natürlich.“ 

55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind heute bei GEALAN im kaufmännischen Bereich beschäftigt. Sie kümmern sich um Menschen und Zahlen, sagt Bereichsleiter Alexander Jahn. Die meiste Zeit verbringe er mit Personalthemen, die er eng mit seinem Team abstimmt. Das erste große Projekt, das er in Personalverantwortung stemmt, bedeutet eine neue Zeitrechnung: 2012 führt GEALAN in seiner Produktion in Tanna ein innovatives Schichtmodell ein – eine 35-Stunden-Woche mit durchschnittlich dreieinhalb Arbeitstagen. „Der Anstoß kam aus der Belegschaft, für mich war das Neuland. Nach einigen Diskussionen haben wir die mutige Entscheidung getroffen, es einfach mal auszuprobieren. Klar war nicht jeder sofort begeistert, aber alle haben mitgezogen. Das Schichtmodell hat sich durchgesetzt und wird sehr gut angenommen.“ 

Die Meinung des GEALAN-Teams ist Alexander Jahn wichtig. Sie ist die Basis für Veränderungen von innen. Deshalb führt GEALAN regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durch. „Richtig spannend werden die Auswertungen, wenn wir damit zu den Kolleginnen und Kollegen gehen. Aus ihrem individuellen Blickwinkel ziehen sie eigene Schlüsse und schlagen Verbesserungen vor. Davon profitiert GEALAN.“ Fundament der Unternehmenskultur sind fünf Werte: Professionalität, Teamgeist, Vertrauen, Wertschätzung und offene Kommunikation. Dieses GEALAN-Wertequintett haben etwa zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam erarbeitet. Auch beim Umbau und der Gestaltung der neuen Bürowelt in Oberkotzau hat das Wort der Nutzerinnen und Nutzer Gewicht. 

GEALAN verändert sich von innen, muss aber auch auf Veränderungen von außen reagieren. So grundlegend und rasch wie die Gesellschaft insgesamt, so wandelt sich auch die Arbeitswelt. Eine Zeitungsannonce und die Bewerber stehen Schlange – das ist ein Bild aus längst vergangenen Tagen. Heute werben auf dem Arbeitsmarkt Arbeitgeber um Arbeitnehmer. GEALAN präsentiert sich auf Online-Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube, LinkedIn, in Schulen und Hochschulen, auf Ausbildungsmessen. Standort- und Personalmarketing sind richtig wichtig geworden – wer einen Job sucht, sagt Alexander Jahn, muss GEALAN im Kopf haben. In Vorstellungsgesprächen gehe es gar nicht so sehr ums Geld. GEALAN sei ein flexibler und offener Arbeitgeber und gehe auf Wünsche und Ziele ein: „Wir bieten Teilzeit und mobiles Arbeiten, unterstützen mit Schulungen und IHK-Kursen, haben ein eigenes Qualifikationsprogramm entwickelt, ermöglichen den Besuch von Techniker- und Meisterschulen. In allen Fachabteilungen gibt es kompetente Betreuer für die Aus- und Weiterbildung. Die Entwicklungschancen bei GEALAN sind bestens – fachlich, persönlich, auch bis in die Führungsebene.“ 

Den einen typischen Weg durchs Berufsleben gibt es auch bei GEALAN nicht mehr. Zwar sind viele loyale Angestellte schon lange im Unternehmen und ab und zu wird ein 40. Jubiläum gefeiert. Aber Karrieren verlaufen sehr individuell – ein Trend, den Jahn positiv sieht. „Auszubildende klettern nach oben. Aus Quereinsteigern werden Fachleute. Kolleginnen und Kollegen wechseln durch die Bereiche oder arbeiten international. Der Start einer GEALAN-Karriere kann ein Praktikum sein, eine Ausbildung, eine Trainee-Stelle oder ein duales Studium. Ob geradlinig, kurvig oder mit einer Umleitung – die Wege zum beruflichen Ziel sind vielfältig, bei GEALAN kann man sich entwickeln und entfalten.“ 

Jahn und sein Team arbeiten parallel an vielen Zukunftsprojekten: Sie wollen agile Arbeitsmethoden zum Standard machen, die Digitalisierung vorantreiben und die Arbeitssicherheit erhöhen. Frauen sollen bei GEALAN noch mehr Verantwortung übernehmen, auf Wunsch in Teilzeit. Der Fokus liegt auf dem Miteinander, auch interkulturell. Impuls- und Ratgeber für Zukunftsprojekte sind diejenigen, deren Arbeit sie verändern: „Wir pflegen eine lebendige Feedback-Kultur mit offenem Austausch. Jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter soll gerne bei GEALAN arbeiten. Mein Ziel ist es, Menschen für GEALAN zu begeistern.“ 

22 Jahre Alexander Jahn bei GEALAN – immer wieder neue Konstellationen, neue Aufgaben, immer wieder Veränderung. Langweilig war es nie, sagt er. Vom Metzgergesellen zum Prokuristen in der Industrie – sieht er Parallelen zwischen seinen grundverschiedenen Tätigkeiten? „In der Metzgerei habe ich gelernt, Lebensmittel wertzuschätzen und nichts zu verschwenden. Auch GEALAN setzt Rohstoffe bewusst ein, recycelt sie sogar. Und unternehmerisches Denken war in der Metzgerei genauso wichtig wie für die kaufmännische Leitung bei GEALAN.“ 

Marc-Schenk

Marc Schenk

07.11.2023

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